Sobald die Herbst- und Wintersaison beginnt, wird mein Hund zum „laufenden Wärmepäckchen“. In Norddeutschland kann der Wind plötzlich aufbrausen, kalter Regen durchzieht die Luft – und das spüren nicht nur wir Menschen, sondern auch unsere Fellnasen. Besonders kurzhaarige Hunde, kleinere Rassen oder ältere Vierbeiner benötigen in der kalten Jahreszeit zusätzlichen Schutz. Ohne eine warme, gut geschnittene und dennoch bequeme Daunenjacke ist das Gassigehen am frühen Morgen oder späten Abend wirklich unangenehm für sie.
Ich lebe mit zwei Hunden zusammen: Milo, ein 9-jähriger, kurzhaariger Dackel – kälteempfindlich, wetterfühlig und sehr sensibel – und Kira, eine 4-jährige Bichon Frisé-Dame, die zwar viel Fell hat, aber auch sehr zart gebaut ist. Ob sie eine Jacke trägt, hängt meist von ihrer Laune ab. Jeden Herbst beginne ich daher frühzeitig, nach neuen Daunenjacken zu suchen, die sowohl funktional als auch modisch sind.
Die folgenden sechs Modelle habe ich über die letzten zwei Jahre hinweg selbst getestet. Einige davon habe ich nachgekauft, andere wurden zu überraschenden Favoriten.
Hurtta Expedition Parka: Der Profi-Wetterschutz aus Finnland
Geeignet für: mittelgroße bis große Hunde
Ideal für: lange Spaziergänge, Schneetouren, windige und kalte Tage
Hurtta ist eine bekannte Marke aus Finnland, spezialisiert auf Outdoor-Bekleidung für Hunde. Der Expedition Parka ist sozusagen das „Arcteryx“ unter den Hundejacken – wetterfest, winddicht, warm und durchdacht.
Für Milo habe ich das Modell in Rot gekauft. Außen besteht es aus wasserabweisendem Softshell, innen reflektiert ein Thermofutter die Körperwärme. Selbst bei minus drei Grad bleibt Milo beim Spaziergang völlig entspannt. Besonders gefällt mir der ergonomische Schnitt, der sich dem Körper des Hundes perfekt anpasst – nichts schränkt die Bewegung der Hinterbeine ein. Auch der verlängerte Bauchteil ist ideal für bodennahe Rassen wie Dackel.
Vorteile:
- Hervorragende Isolierung und Windschutz
- Hoher Kragen schützt den Halsbereich
- Reflektoren und Befestigungsbänder für Sichtbarkeit und Sicherheit
- Mehrfach verstellbar für optimale Passform
Nachteile:
- Relativ hoher Preis (ab ca. 70 €)
- Anziehen etwas aufwändiger, ideal für Hunde, die das Tragen gewohnt sind
RukkaPets Thermal Jacket: Stil trifft Funktion
Geeignet für: kleine bis mittelgroße Hunde
Ideal für: Stadtspaziergänge, regnerische Nachmittage
Auch Rukka kommt aus Finnland und ist ursprünglich im Outdoorbereich für Menschen bekannt. Die Hundejacke „Thermal Jacket“ sieht hochwertig aus – leicht glänzendes Material, modernes Design – eine typische „Wo hast du das gekauft?“-Jacke.
Sie sitzt körpernah, ist aber dank des Stretchmaterials nicht einengend. Milo trägt sie gerne beim schnellen Gassigang, Kira zum Beispiel, wenn wir ins Café gehen. Besonders gut finde ich, wie leicht sie ist – perfekt für Hunde, die keine dicken Jacken mögen.

Vorteile:
- Weiches, angenehmes Material
- Rückenreißverschluss für einfaches An- und Ausziehen
- Mit reflektierenden Details
- Maschinenwaschbar
Nachteile:
- Nicht für sehr kalte Temperaturen geeignet
- Reißverschluss kann bei langhaarigen Hunden das Fell einklemmen (vorher kämmen empfohlen)
Canada Pooch Everest Explorer: Die Trendmarke unter den Hundejacken
Geeignet für: alle Hundegrößen
Ideal für: stylishe Spaziergänge, Fotosessions, City-Touren
Canada Pooch stammt aus Kanada und steht für modische Hundebekleidung. Die „Everest Explorer“-Jacke sieht aus wie eine Miniaturversion eines menschlichen Wintermantels – mit Kapuze, Zipper, Kunstfellbesatz und funktionierenden Taschen.
Kira trägt das grau-weiße Modell und sieht darin einfach umwerfend aus. Trotz des stylishen Looks bietet die Jacke guten Schutz vor Wind und Nässe. Die Fütterung ist gleichmäßig, ohne zu dick zu sein – Bewegungsfreiheit bleibt erhalten. Die Kapuze ist abnehmbar, ideal für Hunde, die nichts auf dem Kopf mögen.
Vorteile:
- Sehr hoher Style-Faktor
- Pflegeleicht und schmutzabweisend
- Klettverschluss am Rücken für schnelles Anziehen
- Große Farbauswahl für verschiedene Fellfarben
Nachteile:
- Mittlerer Wärmeschutz – nicht für extreme Kälte
- Fällt groß aus – Maße gut vergleichen vor dem Kauf
Trixie Be Nordic Wintermantel: Preis-Leistungs-Tipp
Geeignet für: kleine bis mittelgroße Hunde
Ideal für: feuchte Herbsttage, gelegentliches Schmuddelwetter
Trixie ist eine sehr bekannte Marke in Deutschland. Den Be Nordic Mantel habe ich bei Fressnapf entdeckt – schlicht im Design, aber funktional. Für unter 50 Euro bekommt man eine solide Daunenjacke mit mittelstarker Isolierung.
Er wird mit Klettverschlüssen geschlossen, was besonders bei Hunden praktisch ist, die sich ungern anziehen lassen. Innen ist kuscheliger Fleece, außen leicht wasserabweisend. Ideal für kühlere, aber nicht eisige Tage – etwa im Frühherbst.
Vorteile:
- Günstiger Preis
- Guter Schnitt für kleinere Hunde
- Waschmaschinengeeignet
- Reflektierende Streifen für bessere Sichtbarkeit
Nachteile:
- Weniger Wind- und Nässeschutz
- Schlichtes Design, kein echter Hingucker
Wolters Softshell Wintermantel: Praktisch und funktional
Geeignet für: Dackel, Bulldoggen und andere Spezialformen
Ideal für: längere Winterausflüge, aktives Gassigehen
Wolters ist ein deutsches Unternehmen mit Fokus auf praktische Haustierprodukte. Diese Jacke ist funktional, leicht, wetterfest – typisch deutsch eben. Die Kombination aus Softshell und kuscheligem Innenfleece sorgt für Wärme bei geringem Gewicht.
Gerade bei Milo, der eine schwierige Passform hat, sitzt dieser Mantel hervorragend. Der verstellbare Bauchbereich sorgt für Tragekomfort, auch wenn er sich setzt oder schnüffelt. Pluspunkt: Eine Öffnung am Rücken erlaubt das Durchführen des Geschirrs – ideal für Hunde, die keine Halsbänder mögen.
Vorteile:
- Extra Schnitt für besondere Hunderassen
- Wind- und wasserdicht
- Dezente Farben, langlebiger Look
- Rückenöffnung für Leine/Brustgeschirr
Nachteile:
- Funktional, aber nicht verspielt im Design
- Fällt eng aus – eventuell eine Nummer größer kaufen

FuzzYard Schneejacke mit Kapuze: Überraschung aus Australien
Geeignet für: kleine Hunde
Ideal für: leichte Wintertage, Cafés, Fotospots
FuzzYard ist eine australische Marke, die in Deutschland langsam beliebter wird. Diese Parka-Jacke ist farbenfroh, süß und bequem. Ich habe sie für Kira in Hellblau mit weißem Futter gekauft – jedes Mal, wenn sie sie trägt, bekommen wir Komplimente.
Die Jacke ist eher leicht, für gemäßigte Winter. Der Fellrand an der Kapuze ist ein charmantes Detail, das modisch aussieht. Der Stoff ist weich und anschmiegsam, schränkt nicht ein – perfekt für kleine Entdeckerinnen wie Kira.
Vorteile:
- Sehr schönes Design
- Weiches, angenehmes Material
- Leicht, kompakt, ideal für Reisen
- Klettverschlüsse erleichtern das Anziehen
Nachteile:
- Nicht für kalte Wintertage geeignet
- Handwäsche empfohlen – etwas aufwendiger in der Pflege
Die richtige Winterjacke: Ein Geschenk an deinen Hund
Nach mehreren Jahren Test und Vergleich bin ich überzeugt: Eine passende Winterjacke schützt nicht nur vor Kälte, sondern gibt dem Hund auch Sicherheit und Komfort. Besonders in einem Klima wie in Deutschland – mit kalten, oft feuchten Wintern – ist Hundebekleidung keine Spielerei, sondern ein echter Gesundheitsfaktor.
Beim Kauf achte ich auf folgende Punkte:
- Ist das Material wind- und wasserdicht, aber auch atmungsaktiv?
- Wie einfach lässt sich die Jacke an- und ausziehen – gibt es Probleme mit dem Fell?
- Passt der Schnitt zur Körperform meines Hundes?
- Gibt es sinnvolle Details wie Reflektoren oder eine Öffnung für die Leine?
- Ist sie pflegeleicht – maschinenwaschbar oder zumindest gut abwischbar?
Natürlich sind Hunde verschieden – manche lieben Kleidung, andere mögen sie überhaupt nicht. Mein Tipp: Beginne mit leichten Modellen und verbinde das Anziehen mit positiver Verstärkung (Leckerlis, Spaziergänge), damit dein Hund die Kleidung mit etwas Angenehmem verknüpft.
Der Winter ist ideal, um gemeinsam draußen aktiv zu sein. Mit der richtigen Jacke bleibt dein Hund warm, mobil und glücklich – und du kannst sein glückliches Herumtollen sorgenfrei genießen.